„Still“ heißt die Ausstellung des Ehepaars Lutz (l.) und Ilse Wecker (Mitte), die vom 20. Oktober bis 17. November im Kirchenfoyer zusehen ist. Thomas Kamm vom Kirchenfoyer freut sich über elf Fotografien und fünf Skulpturen, die zum Nachdenken und zur Reflexion einladen. Bild: Bischöfliche Pressestelle/Leon Nennstiel
Münster (pbm/jg). Unwillkürlich schweift der Blick beim Betrachten der Fotografien „Mont-Saint-Michel“, die direkt gegenüber des Eingangs des Kirchenfoyers in Münster aufgehängt sind, in die Ferne und über das abgebildete Watt. Es ist zwei Mal die gleiche Fotografie – gespiegelt, einmal in schwarz-weiß, einmal in Farbe. Rechts neben der Tür, im Fenster, vermittelt die Skulptur „Ich nehme euch in meine Arme“ aus schwarzem Granit ein starkes, ruhiges Willkommen. Die Fotografien von Ilse Wecker und die Skulpturen ihres Mannes Lutz sind unter dem Titel „Still“ vom 20. Oktober bis 17. November im Kirchenfoyer am Lambertikirchplatz/Ecke Salzstraße in Münster zu sehen.
„Wir sind gefragt worden, ob wir die erste Ausstellung in dem im April nach der Renovierung wieder eröffneten Kirchenfoyer gestalten möchten“, erzählt Ilse Wecker. Der Titel „Still“ habe sich für das Kirchenfoyer irgendwie angeboten und sei schnell klar gewesen, die Auswahl der Exponate habe Spaß gemacht, sei leicht gefallen, blickt sie zurück. „In dem Trubel der Innenstadt draußen ist das Kirchenfoyer eine ruhige Oase“, fasst sie zusammen.
Fotografie sei ihre Leidenschaft, sagt die Fotografin und pensionierte Lehrerin für Kunst und Geschichte. „Kreatives Arbeiten ist wie eine Sucht“, betont Lutz Wecker, der seit Jahrzehnten seine Passion in der Bildhauerei gefunden hat. Täglich arbeite er mit Holz und Stein, zumeist in deutlich größerem Maßstab, als seine Werke, die im Kirchenfoyer zu sehen sind. „Ich besorge mir die Materialien immer selbst und transportiere dann auch tonnenschwere Marmorblöcke aus Italien nach Münster“, gibt er einen Einblick. Aus seinem Fundes von mehr als 200 Skulpturen habe er für die Ausstellung „Still“ dann die herausgesucht, die sowohl thematisch als auch in Bezug auf Größe und Gewicht passten.
Die insgesamt elf Fotografien und fünf Skulpturen des Münsteraner Ehepaares haben alle eines gemeinsam: Sie laden ein zur Reflexion, zum Nachdenken. „Genau das ist es, was uns bei Ausstellungen hier im Kirchenfoyer wichtig ist“, sagt Thomas Kamm vom Kirchenfoyer. Die Fotos und Skulpturen des Ehepaars Wecker inspirierten dazu, über die Grundfragen des eigenen Lebens einmal nachzudenken – in einer stillen Atmosphäre und doch mittendrin im Trubel der Innenstadt.
Ganz besonders gilt das sicherlich für die Fotoserie „Still leben“, die im Keller des Kirchenfoyers zu sehen ist. „Stillleben zeigen immer etwas, das schon vergeht. Sie zeigen Vergänglichkeit – obwohl sie auf den ersten Blick perfekt erscheinen mögen“, erklärt Ilse Wecker und deutet auf die Fotografie eines Blumenstraußes, in dessen Bouquet erst bei näherem Betrachten die verwelkten Blüten und Blätter zu erkennen sind.
Die Ausstellungseröffnung mit dem Leiter des Kirchenfoyers, Rupert König, und einführenden Worten des Neurophysiologen und Künstlers Prof. Dr. Erwin-Josef Speckmann findet statt am Freitag, 20. Oktober. Beginn ist um 19 Uhr im Kirchenfoyer am Lambertikirchplatz/Ecke Salzstraße.
Die Ausstellung ist bis Freitag, 17. November, zu den Öffnungszeiten des Kirchenfoyers zu sehen, Montag bis Freitag, 11-17 Uhr und Samstag, 11-15 Uhr.