Erst kamen die Reden, dann durfte endlich angepackt und ausgepackt werden. Mit vereinten Kräften rissen die Gäste das Papier von den bodentiefen Fenstern und frei war der Blick ins Kirchenfoyer an der Ecke Lambertikirchplatz und Salzstraße, das kaum wiederzuerkennen ist. Knapp vier Monate hatte die citypastorale Einrichtung geschlossen, um von Architekt Johannes Grimme und seinem Team umfangreich renoviert und modernisiert zu werden. Am 22. April wurde die Wiedereröffnung gefeiert. Vertreter der katholischen Kirche, darunter der ehemalige Stadtdechant Jörg Hagemann, des Architektenbüros und der Kaufmannschaft haben dabei zusammen „ausgepackt“, die Big Band des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums hat für die passende Musik zur Unterhaltung gesorgt. Und nach allem Offiziellen waren den Tag über besonders Familien zum Programm mit Malaktionen und Clownerien eingeladen.
Ein aus England kommender Rotton dominiert ab sofort die Innengestaltung der Räumlichkeiten, wie Architekt Johannes Grimme in seinem kurzen Grußwort erklärte. Er und sein Team zeigten sich dankbar für die Gelegenheit, das Kirchenfoyer neuzugestalten: „Es hat uns nicht nur Freude gemacht, es war uns eine Ehre.“ Eine Küchenzeile hat nun einen Platz im Erdgeschoss gefunden, so dass es die rund 70 ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei der Versorgung der Gäste leichter haben, und auch die neuen Sitzgelegenheiten und Tische heißen Besucherinnen und Besucher in einer ebenso modernen wie behaglichen Atmosphäre willkommen.
Als Vertreterin von Bischof Dr. Felix Genn und Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp begrüßte Kirchenfoyer-Leiter Rupert König zur Feierstunde Maria Bubenitschek, Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Münster. Ein Foyer sei nicht nur die Bezeichnung für einen Vorraum, sondern auch ein Begriff für Herd oder Feuerstelle. In diesem Sinne wünschte sie allen, die künftig kommen, dass sie sich nicht nur mit Tee oder Kaffee aufwärmen, sondern mit der Botschaft des Kirchenfoyers auch ihr Herz erwärmen können.
Sabine Komp und Marianne Abeler von der Pfarrei St. Lamberti freuten sich über das gute Miteinander in der Nachbarschaft. Der ehemalige münsterische Stadtdechant Jörg Hagemann war zur Wiedereröffnung aus Coesfeld, wo er seit kurzem Pfarrer ist, angereist: „Auch wenn es uns die katholische Kirche gerade nicht immer leicht macht, so lohnt sich doch ihre Botschaft.“ Das Kirchenfoyer sei dafür ein Ort, der weder piefig noch langweilig sei.
Andrew Newels von der Kaufmannschaft Salzstraße lobte die Vielfalt der Begegnungsmöglichkeiten im Quartier. Die Stadt sei so ein sozialer Ort.
Der Vorabend der offiziellen Wiedereröffnung stand ganz im Zeichen der ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Dass das Kirchenfoyer, das in diesen Tagen seit genau 20 Jahren besteht, nicht denkbar wäre ohne die Ehrenamtlichen, ist Leiter Rupert König bewusst. Deshalb dankte er allen für ihr großes Engagement.
Das Kirchenfoyer hat künftig wieder montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet.
Gudrun Niewöhner