Münster (pbm/acl). Ein Lichtermeer scheint beim Betreten der Überwasserkirche in Münster
auf die Besucherinnen und Besucher herabzuregnen. Unzählige Male bricht sich das Licht der
Scheinwerfer in den 2022 bunten Plexiglasscheiben, die an transparenten Schnüren vom
Gewölbe herabhängen und sich langsam um sich selbst drehen. „In dieser lichtstarken Installation drückt sich die Hoffnung aus, dass am Ende alles gut werden wird“, nimmt Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers und Mitorganisator des Cityadvents 2021, Bezug auf die aktuelle durch die Pandemie geprägte Situation.
Rupert König, Dr. Marius Stelzer und Markus Kortewille sowie zahlreiche Ehrenamtliche haben in den vergangenen Wochen intensiv an dem ökumenischen Angebot mit dem Titel „Lux³ – Licht der Welt“ gearbeitet – und es weiterentwickelt. Denn sein Vorgänger, „Lux² – berührt alle Sinne“, war bereits 2019 in der Berliner St.-Bonifatius-Kirche anlässlich des „Karnevals der Kulturen“ zu sehen. Der diesjährige Cityadvent, veranstaltet vom Stadtdekanat, dem evangelischen Kirchenkreis, dem Kirchenfoyer und der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser, hatte zuletzt 2019 rund 90.000 Menschen in die Überwasserkirche gelockt. So viele sollen es mit Blick auf die Corona-Situation in diesem Jahr gar nicht werden, sagt König: „Wir sind froh, dass wir überhaupt öffnen dürfen.“ Hinter dem Lichtspiel der Kacheln, im Altarraum, haben die Verantwortlichen ein riesiges verpixeltes Bild angebracht. „Mitten im Licht soll der erahnt werden, der am Ende aller Tage voller Licht und Kraft wiederkommen wird: Jesus Christus“, erklärt Klaus Herold. Verpixelt sei das Bild vom Turnier Grabtuch deshalb, „weil wir mal glauben, etwas zu sehen, mal sehen wir nichts“, so der Ehrenamtler. „Dieser Christus in seiner Lebendigkeit bleibt unfassbar.“ Mit einer Laserinstallation, täglich ab 16 Uhr, wird das Licht der Plexiglaskacheln vervielfältigt, je nach farbiger Beleuchtung und Entfernung des Betrachtenden ist das Christusbild
dann erkennbar.
Das Cityadvent-Team möchte mit seinem Angebot alle Sinne ansprechen: So wird die Kunstinstallation von einem Soundtrack aus überwiegend elektronischen Musikstilen untermalt. Ab 16 Uhr durchströmt zudem ein besonderer Duft den Kirchenraum: „Die einzelnen Komponenten entfalten im Körper eine wohltuende Wirkung“, erklärt König. Im linken Eingangsbereich wird außerdem eine Kerzenstation aufgebaut. Die Besucher sind eingeladen, dort im stillen Gedenken und im Gebet Opferkerzen zu entzünden.
An jedem der vier Freitagabende von 20 bis 22 Uhr findet im Rahmen des Cityadvents ein „Even(t)Friday“ statt. So laden die Veranstalter am 26. November zu einem Evensong mit der
Schola St. Lamberti und am 3. Dezember zu einem Evenjazz mit Daniel Masuch am Piano und
F. Bergmann am Saxophon ein. Ein Eventronic findet am 10. Dezember mit DJ Dave Noir
statt, den Abschluss bildet am 17. Dezember ein Evenrock mit dem „Überwasser Lobpreis“
und den „Jesus Freaks MS“. Der Eintritt ist frei.
Der Cityadvent wird am Freitag, 26. November, um 19 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Bis Montag, 20. Dezember, hat der Cityadvent montags bis donnerstags von 11 bis 19 Uhr, freitags von 11 bis 22 Uhr, samstags von 11 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Der Zutritt erfolgt nur mit einem 2G-Nachweis. Es gilt eine Maskenpflicht.
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann