Seit 22 Jahren ist der Cityadvent in Münsters Innenstadt fester Bestandteil der Adventszeit. Das diesjährige Motto und einige Höhepunkte vorab.

Von Lea Brüggemann

Mitten im Trubel der Münsteraner Weihnachtsmärkte lädt auch in diesem Jahr der Cityadvent wieder in die Überwasserkirche dazu ein, innezuhalten. Das Leitwort der Ausstellung lautet: „… und das Böse wird nicht siegen!“ – ein Satz, den Papst Leo XIV. in seiner Ansprache nach seiner Wahl im Mai sagte.

Neben diesem Leitwort steht das bekannte Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“ im Mittelpunkt. Die Ausstellung greift die Spannung zwischen Leid und Hoffnung auf und möchte Besucherinnen und Besucher anregen, über ihre Haltung zur Welt, Menschlichkeit und Glauben nachzudenken. Das gibt das Stadtdekanat Münster gegenüber Kirche+Leben preis.

Ein Rundgang voller Kontraste

Direkt am Eingang werden die Besucherinnen und Besucher vom Gemälde „Madonna im Rosenhag“ (um 1400/1420) emfangen. Im weiteren Verlauf richtet sich der Blick auf das Weltpressefoto 2024 von Mohammed Salem: Eine Frau aus Gaza, die ihre tote Nichte in den Armen hält.

Daran schließt sich ein „Dornwald“ aus schwarzen Gerüststangen an. Er soll stehen für eine Welt voller Konflikte, Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit, heißt es im Flyer zur Veranstaltung weiter. Doch zwischen den stählernen Dornen erscheinen im vorderen Mittelschiff 1.000 weiße Papierrosen – Sinnbilder des Trostes und der Zuversicht.

Ein brennender Dornbusch im Chorraum

Ein weiterer Höhepunkt bildet die große Sonnenscheibe, die im Chorraum hinter Gerüststangen hängen wird. Sie soll an den brennenden Dornbusch aus der Bibel erinnern. Auf der Sonne steht in hebräischer Schrift „anitani“ aus Psalm 22,22: „Du hast mir Antwort gegeben.“ Dieser Impuls lädt dazu ein, über eigene Erwartungen, Bitten und das persönliche Verhältnis zu Gott nachzudenken. 

Das Ziel der Ausstellung fasst der Veranstalter so zusammen: „Der Cityadvent 2025 stellt sich also der dornigen Wirklichkeit, in der wir leben, will aber vor allem darauf verweisen, dass Advent heißt, auf Gott zu hoffen und zu vertrauen: Wir dürfen Weihnachten feiern, dass er in Jesus Christus gekommen ist und auch jetzt machtvoll wirkt: und eben deshalb wird das Böse nicht siegen.“

Die Ausstellung wird am 28. November um 19 Uhr eröffnet. Bis zum 21. Dezember ist sie täglich zugänglich, ergänzt durch Konzerte jeden Freitag um 20 Uhr. Die Veranstalter rechnen mit rund 150.000 Besucherinnen und Besuchern.