• „Jedem Tag Leben geben“: Seit der Gründung ihrer gleichnamigen Stiftung im Jahr 2004 setzen sich Prof. Dr. Dr. Otmar Schober und seine Frau Dr. Anna Schober aus Münster unter dem genannten Leitwort für mehr Menschlichkeit in der Pflege Schwerstkranker ein. Die Sorge um schwerkranke und sterbende Menschen nimmt auch der Welthospiztag in den Blick, der am Samstag, 12. Oktober, begangen wird.
Oberbürgermeister Markus Lewe gab persönliche Einblicke in seine Erfahrungen rund um die Themen Sterben und Tod. 
© Bistum Münster

Aus diesem Anlass kooperiert die Schober-Stiftung mit dem Kirchenfoyer am Lamberti-Kirchplatz – und holt das Thema Sterben mit einer Kunstaktion aus der Tabuzone. Bereits 2020 war eine vergleichbare gemeinsame Kunstaktion geplant, musste aufgrund der Corona-Pandemie aber abgesagt werden. Im Beisein von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe wurde das Projekt am 9. Oktober eröffnet. Unter der Überschrift „Before I die – Was mir im Leben wichtig ist“ sind Passanten bis Samstag, 12. Oktober, aufgefordert, auf großen Kreidetafeln den Satz „Bevor ich sterbe, möchte ich…“ fortzusetzen. 

Bei dem internationalen Kunstprojekt der amerikanischen Künstlerin Candy Chang sind bereits mehr als 5.000 Tafeln in 78 Ländern und 35 Sprachen beschrieben worden. Bereits am Morgen der Eröffnung griffen die ersten Vorbeikommenden vor dem Kirchenfoyer zur bunten Kreide und vervollständigten den Satzanfang mit „…das Leben genießen“, „…meinem Mann sagen, dass ich ihn liebe“ und „…nach Italien reisen“. 

Anna Schober und Rupert König eröffneten das Kunstprojekt „Before I die…“ vor dem Kirchenfoyer. 
© Bistum Münster

Lewe gratulierte dem Ehepaar Schober und aller an der Stiftung Mitwirkenden zum 20-jährigen Bestehen: „Sie haben einen wichtigen Beitrag für die Menschenwürde in unserer Stadt geleistet.“ Die Auseinandersetzung mit dem Tod verändere die Lebenseinstellung, zeigte sich der Oberbürgermeister überzeugt und schilderte einige persönliche Erfahrungen rund um dem Thema Sterben. „Der Tod gehört zum Leben dazu und hat deshalb auch einen berechtigten Platz im öffentlichen Raum“, begrüßte er das Kunstprojekt.

Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers, freute sich über die Kooperation mit der Schober-Stiftung: „Das Thema verdient es, einen deutlichen Akzent zu setzen. Es ist wichtig, in der Gesellschaft für die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender zu sensibilisieren. Ebenso ist es wichtig, die Themen Sterben und Tod in unsere Gesellschaft zu holen.“ Bis Samstag seien mindestens drei Ehrenamtliche des Kirchenfoyers und der Schober-Stiftung kontinuierlich an den Kunsttafeln präsent, um mit den Passanten ins Gespräch zu kommen.

Ann-Christin Ladermann

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